St. Nikolai Kirche
Die kleine Dorfkirche von Listwijanka hat eine recht wechselvolle Geschichte hinter sich. Einer Legende aus dem 19. Jahrhundert nach, war der russische Kaufmann Xenofont Serebjakov auf der Durchreise am Baikal unterwegs, als sein Schiff aufgrund eines Unfalls seeuntüchtig wurde.
Für Serebjakov gab es zur damaligen Zeit jedoch keine Alternativen zum Schiff, so dass er auf unbestimmte Zeit in Listwijanka fest saß.
Er gab jedoch nicht auf, betete für seinen Schutz zu St. Nikolai, dem Schutzheiligen der Seefahrer. Einem Wunder gleich erschien St. Nikolai vor den Augen von Serebjakov und half ihm ein Schiff zu finden.
Aus Dankbarkeit begann Serebjakov an der Quelle der Angara die kleine Holzkirche zu errichten. Allerdings erlebte Xenofont Serebjakov die Fertigstellung der Kirche nicht mehr. Seine Frau Natalja trieb den Bau jedoch voran und so konnte diese 1846 geweiht werden.
Wenige Jahre später wurde die Kirche an die Küste des Baikalsees versetzt, und bereits 1957 musste die Kirche erneut ihren Standort wechseln. Mit dem Bau des Wasserkraftwerkes in Irkutsk stieg der Pegel des Baikalsees, daher wurde die Kirche im sicheren Krestovskij Tal wieder errichtet.
Trotz aller Ortswechsel wurde die Kirche von gläubigen Russen und Mongolen genutzt. Berühmt wurde sie aber erst als Schauplatz für den Film "Swesda Plenitelnowo Stschastja" über die Geschichte der Dekabristen am Baikalsee.
Im Gegensatz zum dem Schicksal vieler anderer Kirchen in der ehemaligen Sowjetunion überstand sie die Entchristianisierung während der Zeit des Kommunismus und wurde in den 50er Jahren sogar komplett restauriert. Neben den originalen Ikonen aus dem 18. Jahrhundert wurden bei dieser Gelegenheit auch viele Ikonen aus Irkutsker Kirchen hierher ausgelagert.
Auch heute gibt es sonntags sowie an Feiertagen noch reguläre Gottesdienste.