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Von Kultuk über Kyren zum Munku Sardyk und ins Oka Tal

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Foto: Thomas Heidbüchel

Auf der M 53 von Irkutsk oder Ulan-Ude kommend, zweigt man im Dorf Kultuk auf die Straße in den 204 Kilomter entfernten russisch-mongolischen Grenzort Mondy ab. Die Straße ist größenteils asphaltiert und selbst die während des Hochwassers im Jahr 2003 schwer zerstörten Abschnitte kurz vor Mondy sind mittlerweile wieder repariert.
Bereits nach 18 Kilometern erreicht man den für seine Lazuritvorkommen bekannten Ort Bystroe. Die bereits 1784 im Fluss Malaja Bystraja entdeckten Mineralvorkommen sind heute jedoch nur noch für Hobbymineralogen interessant.

Nach 44 Kilometern steht man vor dem Eingang des erst 1991 gegründeten Tunka-Nationalparks. Für Russen ist die Weiterfahrt sehr unkompliziert, da sie nur wenige Rubel Nationalparkgebühr zu zahlen haben. Ausländer werden jedoch gern zur Kasse gebeten, üblich sind bis zu 5 USD pro Tag. Wer mit dem Auto oder Fahrrad ankommt, kann sich dumm stellen (Nix verstehen!) und wenn man überzeugend ist, kommt man damit auch durch. Oder man versucht halt zu handeln.
2 Kilometer weiter zweigt die Straße nach Arshan ab. Der Abzweig liegt direkt an der letzten vernünftigen Tankstelle in dieser Region!!!!

4Wheel Drive
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Foto: Thomas Heidbüchel

Nur 31 Kilometer weiter kommt man nach Kyren. Der Ort ist Sitz der Nationalparkverwaltung und gleichzeitig auch Verwaltungszentrum des hiesigen Kreises mit ca. 6000 Einwohnern. Bekannt und sehenswert ist vor allem der größte burjatische Tempel (Dazan) im Tunka Tal und in Kyren kann man sich auch nochmals mit Lebensmitteln eindecken. Die Bevölkerung besteht hier nahezu vollständig aus Burjaten und so hat man wirklich das Gefühl fast in der Mongolei zu sein.
Nach weiteren 32 Kilometern zweigt die Straße in den Kurort Nilowa Pustyn ab. Wenig später fährt man durch das Dörfchen Turan, in dessen Zentrum noch heute Hammer und Sichel überlebensgroß von vergangenen Zeiten künden.

Wenig später fährt man durch eine herrliche Schlucht. Die neue gebaute Straße zeugt allerdings auch von der Gewalt des Irkut während der Schneeschmelze. Im Frühjahr 2003 wurden große Teile der Straße sowie eine Brücke fast komplett weggespült. Mondy selbst ist ein recht idyllisch gelegenes Grenzörtchen. Die Tankstelle führt jedoch nur ausnahmsweise Benzin mit mehr als 72 Oktan. Für Ausländer ist hier Schluss, denn der Grenzübergang ist leider bisher nur für Russen und Mongolen geöffnet. Die einzige Möglichkeit einen Blick auf den nur wenige Kilometer entfernten kleinen Bruder (russische Sichtweise) oder die Mutter des Baikal (mongolische Sichtweise) des Baikalsees, dem Chobsogolsee zu werfen, ist somit die Besteigung einer der sich am Horizont abzeichnenden Gipfel.

Ein Abzweig der Straße folgte von hier ab weiter dem Fluss Irkut bis ins 156 Kilometer entfernte Orlik. Bei trockenen Straßenverhältnissen ist die Schotterpiste eigentlich ganz gut befahrbar, auch wenn man sich die folgenden Kilometer nur selten schneller als 20 - 50 km/h fortbewegen wird.
Dafür bieten sich von hier ab herrliche Blicke auf die schneebedeckten Gipfel des Ostsajan und natürlich auf den teilweise vergletscherten 3491 m hohen Munku Saryk. Direkt vor der Einmündung des Belui Irkut triffft man auf eine GPS-Station. Hier ist auch der ideale Ausgangspunkt für eine Besteigung des Munku Sardyk, vor allem im April/Mai, wenn der Fluss noch zugefroren ist, bietet sich ein Gipfelversuch an.

Direkt am Fluss als auch wenige Meter weiter an der Straße befinden sich mehrere buddhistische Opferstätten. Orlik selbst ist ein gottverlassener kleiner Ort, in den sich nur selten Ausländer verirren, obwohl der Ort Ausgangspunkt für mehrere sehr interessante Ausflugsziele (Pik Topographov, Vulkanseen usw) ist. Das Tal wird von allen Seiten von Bergketten eingeschlossen, deren Gipfel weit über 1000 Meter über das Tal hinausragen und erinnert ein wenig an Tibet.

Für Burjaten hat dieses Tal eine ganz andere mystische Bedeutung. Das Gebiet wird auch als Geser-Land bezeichnet, da die Geschichten um den burjatischen Nationalhelden des Nationalepos Geser hier ihren Ursprung haben.

 

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Artikel geändert:
19 Mar 2006

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