Burjatien

Buddhistische Klöster in Burjatien

Tempel
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Foto: Thomas Heidbüchel

Denkt man an Sibirien, denkt man sicher nicht zuerst an buddhistische Klöster und Tibetische Medizin und doch ist der Buddhismus noch immer tief verwurzelt in Burjatien. Bereits im 17 Jhr. breitete sich der tibetische Lamaismus langsam auf dem heutigen Gebiet der Republik Burjatien aus und 1764 wude das Amt eines eigenen buddhistischen Oberhauptes, des Pandido Hambo Lama geschaffen. Der bis dahin hier vorherrschende Schamanismus wurde weitgehend an die Westküste des Sees verdrängt, wobei jedoch auch viele schamanistische Traditionen übernommen wurden.

Buddhismus im Auto
Glücksbringer im Auto
Foto: Christina Franke

1930 endete die Blüte des Buddhismus in Burjatien für die inzwischen über 30 Klöster aprupt. Sie wurden geschlossen und fast alle auch zerstört sowie viele Mönche getötet.

Allerdings wurde es den Burjatien bereits 1945 erlaubt, das Kloster Ivolginsk neu zu gründen. Aber erst mit der Perestrojka konnte der Buddhismus in Russland wieder uneingeschränkt ausgeübt werden und erfreut sich inzwischen auch bei Russen zunehmender Beliebtheit.

Nur dem Dalai Lama verweigert Russland, mit Rücksicht auf seine strategischen und wirtschaftlichen Interessen gegenüber China, seit einigen Jahren die Einreise.

Kloster Ivolginsk | Ivolginsk

Hinweis:
In einem buddh. Tempel bewegt
man sich immer im Uhrzeigersinn
in oder um Gebäude. Auch werden
die Gebetsmühlen immer rechts-
herum gedreht.

Datsan Ivolginsk
Datsan Ivolginsk
Foto: Manfred Bartels

Das Kloster ist heute das Zentrum des Buddhismus in Russland und Sitz des Oberhauptes des russ. Buddhismus, des Pandido Hambo Lamas (z.Z. Damba Ajuschejew). Zudem ist es auch die größte Tempelanlage mit eigener Universität und nicht zuletzt die bekannteste Touristenattraktion der Republik Burjatien.

Aufgebaut wurde es nach 1945 von einigen Lamas, die ihre Gefangenschaft überlebten. Inzwischen besteht die Anlage aus zwei großen Haupttempeln, einem Museum, einer Bibliothek, einem kleinen Gästehaus sowie natürlich einer Vielzahl von Gebetsmühlen und Stuppas.

Seit 2002 befindet sich hier auch der Körper des 1927 verstorbenen Pandido Chambo Lama Daschi-Dorscho Itigelov. Seit seiner Beerdigung zeigt sein Körper praktisch kein Zeichnen von Verwesung, weshalb zu seinen Ehren nun ein eigener Tempel gebaut wird.

Anreise: Mehrmals täglich per Linientaxi Nr. 130 von Ulan-Ude nach Ivolginsk, im Sommer auch direkt bis zum Kloster.

Tempel Chambyn Chure | Ulan-Ude

Neu gebauter Tempel auf einem Hügel am Rande von Ulan-Ude (auf dem Weg zum Freilichtmuseum im Stadteil Werchnaja Beresowka) und neben Ivolginsk Sitz des Pandido Hambo Lamas. Die Anlage ist recht modern und hat insofern nicht ganz die von einem buddhistischen Tempel erwartete Ausstrahlung.

Tamtschinski Kloster | Gusinoje Osero

Buddha
Buddha
Foto: Manfred Bartels

Einst war es das Zentrum des Buddhismus und Sitz des Pandido-Chombo-Lama in Burjatien. In der Stalinzeit wurde es jedoch als Straflager umfunktioniert und noch heute zeugen viele Grabhügel davon, dass viele der für den Bau der Eisenbahnstrecke in die Mongolei eingesetzen Sträflinge ihre Gefangenschaft nicht überlebten. Hiervon konnte sich das Kloster bis heute nicht erholen, auch wenn man mit dem Ajuscha Gebetshaus und dem einstmals prächtigen Zogtschen Haupttempel hier die einstigen buddhistischen Gebäude findet, die noch vor der Sowjetzeit gebaut wurden. Inzwischen leben wieder einige Mönche in dem bereits 1741 gegründeten Datsan und auch an der Restaurierung der Gebäude wird gearbeitet.

Anreise: Mit dem Zug Irkutsk - Ulan-Ude - Nauschki kann man morgens nach Gusinoje Osero hinfahren und abends zurück.

Choimorski Kloster | Arschan

Das Anfang der 90iger Jahre neu errichtete Datsan befindet sich an einer anderen Stelle als das ursprüngliche Datsan Chandagataiski. Es befindet sich ca. 15-20 Minuten westlich von Arschan hinter einem kleinen Wäldchen. Heute leben hier wieder mehrere Mönche, die eine von Agwan Dorschijew begründete und stärker auf die Einhaltung von Glaubensregeln achtende Form des Buddhismus fortführen (u.a strikte Trennung buddhistischer und schamanistischer Rituale).

Anreise: Mehrmals täglich mit dem Bus oder per Linientaxi aus Sludjanka bzw. Irkutsk.

Kloster Azagat | Narin Azagat

Figur im Datsan Azagt
Figur im Datsan Azagt
Foto: Anja Tausche

Auch das Kloster von Narin Azagat fiel der Sowjetzeit zum Opfer und wurde erst Anfang der 90er Jahre mit Beteiligung des Dalai Lama neu gegründet. Bedeutung erlangte das ca. 50 km von Ulan-Ude gelegene Datsan als größtes Zentrum der tibetischen Medizin in Burjatien. Vor allem auf Betreiben des Lamas Agwan Dorschijew gelangte um 1900 eins von weltweit nur drei Exemplaren des "Tibetischen Atlas der Medizin" in das Kloster. Vor einigen Jahren wurde es mit amerikanischer Hilfe aufwendig restauriert und ist heute im Heimatmuseum von Ulan-Ude ausgestellt.

Inzwischen leben auch in Azagat wieder Mönche, das Zentrum für tibetische Medizin befindet sich inzwischen aber in Ulan-Ude.

Die Tempelanlage liegt am Ortsrand von Azagat inmitten der Steppe und wird u.a. im Rahmen des Great Baikal Trail Projektes mit Unterstützung von freiwilligen Helfern aus aller Welt wieder aufgebaut.

Anreise: Mit dem Linientaxi von Ulan-Ude.

Datsan Ganda Sche Duwlin | Kurumkan

Datsan Ganda Sche Duwlin
Datsan Ganda Sche Duwlin
Foto: Martina Leipoldt

Schon früher war Kurumkan ein Zentrum des Buddhismus im Bargusintal und auch wenn es noch immer an Geld mangelt, geben die bereits fertiggestellten Tempelanlagen ein prächtiges Bild vor den umliegenden Berggipfeln ab.

Anreise:Mit dem Minibus von Ulan-Ude bzw. Ust-Bargusin nach Kurumkan.

Weitere Information findet man auch unter: www.datsan.buryatia.ru

 

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Artikel geändert:
19 Feb 2006

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