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Herz des Baikals - Das Uschkani Archipel

Es gibt viele heilige Plätze am Baikalsee, denen die burjatischen Ureinwohner eine außergewöhnliche Kraft und geheimnisvolle Geschichte zuschreiben. Ein solcher Ort sind auch die Uschkani-Inseln, an bedeutsamer Stelle in der Mitte des Sees gelegen und zudem Pilgerort für Biologen aus aller Welt. Grund dafür ist Nerpa oder phoca sibirica oder auch die Baikalrobbe - die einzig bekannte im Süßwasser lebende Art aus der Familie der Hunderobben. Bis heute ist es für die Wissenschaft ein Rätsel, wie die Tiere in den Baikalsee gekommen sind. Eine Vermutung ist, sie seien in einer Wanderung über die Flüsse des Nordens, den Jenisej hinauf hin zur Angara-Quelle in den Baikal gelangt.

Fakt ist, sie sind da, und zwar in einer Population von schätzungsweise 60.000-100.000 Exemplaren. Weder eine im Jahr 1987 beobachte Epidemie, der tausende Robben zum Opfer fielen, noch verstärkte Umweltbelastungen oder die zwar verbotene, dennoch praktizierte Jagd auf die jungen Heuler im Frühjahr haben sie aussterben lassen. Bis jetzt. Zum Glück ...aber keine Glückssache, oder?

Gibt es tatsächlich Möglichkeiten, wie der Mensch zur Erhaltung ihrer Art beitragen könnte? Umweltbewusste Baikaltouristen auf jeden Fall!! Durch strenge Schutzbestimmungen der Nationalparkbehörde ist der Besucherverkehr auf den 3 Inseln sommersaisonbedingt sowieso eingeschränkt. Höchstens 6 Personen dürfen zur gleichen Zeit in Richtung Sonnenriff der Robben schleichen und die wunderschönen, nass-schwarz-glänzenden Tiere durch ein großes Tarnnetz beobachten. Da die Robben den Menschen nur per Gehör und nicht durch Sehen wahrnehmen, ist dieser technische Trick eher ein Warnsignal für die Besucher, auf jeden Fall sehr, sehr leise zu sein - ticha, wie die Russen sagen.

Mit einem Boot der Zabaikalskij-Nationalparkbehörde kann man für bis zu 12 Leute von Ust-Barguzin aus Tagesausflüge um Swjatoi Nos mit Aufenthalt auf den Robbeninseln buchen. Das kostet insgesamt 1161 Rubel pauschale Bootsmiete zzgl. ca. 450 Rubel p.P. (Berechnung erfolgt auf Grundlage der Ausflugsdauer) plus 1000 Rubel pro Person Gebühr für das Betreten der strengsten Schutzzone des Zabaikalskij Nationalparks und die Besichtigung der Robben. Auch wenn sich das nicht gerade nach einem Schnäppchen anhört, sollte man bedenken, mit diesem Obolus die Verwaltung des Nationalparks und seine Ranger unterstützt zu haben. Dass diese ihre schlechtbezahlten Jobs nicht an den Nagel hängen, bleibt angesichts steigender Touristenzahlen und "wilder Boots-Ausflüge" zu den Robbeninseln nur zu hoffen! Denn solange die Ranger ihr Sommer-Lager auf den Inseln aufschlagen und den Besucherbootsverkehr regeln, können sich die Nerpas nahezu ungestört ihren Winterspeck für die eisigen Monate anfressen und bleiben als Naturwunder und ungelöstes Rätsel dieser Welt erhalten.

 

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Artikel geändert:
17 Feb 2006

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