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Die Flora am Baikalsee

Die Flora am Baikal in ein paar Sätzen zu beschreiben, ist genauso leicht, wie einen Omul mit der Hand zu fangen. Die riesige geographische Ausdehnung, die unterschiedlichsten klimatischen und geologischen Standorte ergeben eine sehr große Anzahl verschiedener Pflanzengesellschaften.

Am südlichen Westufer und auf Olchon findet man vorwiegend Steppe, die geringen Niederschlagsmengen (vgl. Klima) beschränken die Vegetationsphase vorwiegend auf den Frühling und den zeitigen Sommer. Innerhalb weniger warmer Tage erblühen zahlreiche Blütenpflanzen, die man als Mitteleuropäer den alpinen Biozönosen zuordnen würde. Enzian und Edelweis sind nicht selten (Leontopodium campestre Lu. Leontopodium sibiricum). Die Luft ist erfüllt mit dem Duft verschiedener Thymianarten (z. Bsp. Thymus serpyllum L.). Eine olfaktorische Wonne ist es, durch die Steppe Olchons zu wandeln und die Aromen der verschiedensten Kräuter zu inhalieren. Ich empfehle allerdings festes Schuhwerk bei botanischen Exkursionen auf diesem riesigen Trockenrasen. Das steinige Gelände und die derbe Vegetation zeigt schnell jedem TEVAL-Sandalenträger die Grenzen seiner Lederhaut.

In Gebieten mit einer besseren Wasserversorgung bilden sich Wälder aus. Hauptbaumarten sind die Sibirische Lärche (Larix sibirica L.), die Gemeine Kiefer (Pinus sylvestris L.) und die Sibirische Zirbelkiefer (Pinus sibirica L.). Nicht zu vergessen sind vor allem die Birken (Betula pendula und B. platyphylla L.). Ohne menschlichen Einfluss laufen hier auf großer Fläche die Sukzessionsstadien der natürlichen Ökosysteme ab. Großstörungen wie Waldbrände treten deshalb in einem Zyklus von mehreren hundert Jahren immer wieder auf (disturbance forest).

Dahurische Lärche (Larix Gmelinii Rup.), Sibirische Tanne (Abies sibirica), die Sibirische Kiefer (Pinus Sibirica) und die Sibirische Fichte (Picea sibirica) bilden den Wald im Chamar-Daban-Gebirge. Die Waldgrenze im Norden bzw. zur alpinen Zone markiert auch hier die Zwergkiefer. Pinus mugo `mops` (ein Schelm, der an den Eierdieb denkt!) bringt sehr nahrhafte Samen hervor, die für die heimische Tierwelt energiereiche Nahrungsgrundlage ist. Ihr zwergenhafter Wuchs erinnert jedoch eher an einen Strauch, als an einen Baum.

 

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Artikel geändert:
30 Jan 2006

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