Pribaikalskij Nationalpark

Gegründet: 1986
Größe: 4173km2
Pufferzone:keine
Adresse:
Mikrorajon Jubilejnyj 83A, a/ja 185
664049 Irkutsk
Tel.: +7 3952-46 53 91
Fax: +7 3952-46 53 00
Außenstellen:
Listvjanka
ul. Gorkovo 39
Tel.: 11 25 20
Bolschoe Goloustnoje
ul. Sverdlova 40
eMail: pribpark@inbox.ru
Homepage (russisch/englisch): www.pribaikalsky.ru
Gebühr: 30 Rbl./Tag

Pribaikalski Nationalpark

Der meistbesuchte Nationalpark am Baikalsee erstreckt sich von der Südspitze bis zur Insel Olchon und umfasst sowohl Wald- als auch große Steppenflächen.

Touristische Höhepunkte:

- Olchon, die größte Insel im Baikalsee, die "Perle des Baikal"
- Der Schamanenfelsen (Mys Burchan), der als Zentrum des sibirischen Schamanismus gilt
- Die Tascheran-Steppe, die auf dem Festland vor Olchon beginnt und sich im westlichen Teil Olchons fortsetzt
- Das "kleine Meer" (Maloe more), die Passage, die Olchon vom Baikalufer trennt
- Die alte Baikalbahn zwischen Port Bajkal und Kultuk
- Die "Sandbucht" (Buchta pestschanaja) am Westufer, eine der malerischsten Buchten des Baikalsees
- Mys Choboj, die nördlichste Spitze der Insel Olchon mit atemberaubenden Felsformationen, die direkt aus dem Wasser ragen
- Zahlreiche weitere beeindruckende Felsformationen auf Olchon (Mys Sagan-Chuschun, Mys Kobylja golova (Pferdekopffelsen)...) und auf dem Festland (Skala dva brata (2 Brüder-Felsen), Mys arka (Bogenfelsen), Mys dyrovatyj (Lochfelsen), Mys baklanij, Mys kolokolnyj (Glockenfelsen) bei der Sandbucht....)
- Winterquartier der Wasservögel am Austritt der Angara, eines der bedeutendsten ornithologischen Gebiete am Baikalsee

Geschichte:

Der Pribajkalskij Nationalpark wurde am 13. Februar 1986 durch einen Beschluss des Ministerrats der Soowjetunion gegründet und war damit einer der ersten Nationalparks in der Sowjetunion, die es dort erst ab 1980 gab (Naturschutzgebiete gab es allerdings bereits früher). Er entstand auf dem Höhepunkt des Kampfes der Öffentlichkeit um den Erhalt des Baikalsees. Die Grenzen des Nationalparks sind bis heute noch nicht überall genau festgelegt.

Landschaft und Klima:

Die Landschaft des Pribajkalskij Nationalparks ist überaus vielfältig. Sie umfasst die längste direkt zusammenhängende Uferlinie am Baikalsee, die beinahe ein Viertel seiner Länge ausmacht, den Primorskij-Höhenzug am Westufer, der hier meist zwischen 450 und 1000 m hoch ist, die Tascheran-Steppe, die auf dem Festland vor Olchon beginnt und sich auf Olchon fortsetzt, und Olchon selbst, dessen westlicher Teil von besagter Steppe bedeckt ist und an eine Mondlandschaft erinnert, während der östliche Teil gebirgig, nur schwer zugänglich und von dichter Tajga aus Kiefern und Lärchen bedeckt ist. Olchon ist 72 km lang, 14 km breit und hat eine Fläche von 730 km². Insbesondere das nördliche und das östliche Inselufer brechen abrupt ab und ragen mit Ausnahme von wenigen Buchten direkt aus dem See. Auch das westliche Festland fällt an vielen Stellen schroff zum See hin ab und weist viele beeindruckende Felsformationen auf.

Olchon ist die Gegend mit den meisten Sonnenstunden am Baikalsee (ca. 2300/Jahr). Der Einfluss der kalten Wassermasse führt im Sommer zu einer Schwächung aufsteigender Luftströmungen, was zu einer Reduzierung der Wolkenbildung führt. Die extreme Niederschlagsarmut an einigen Stellen (150-200 mm/Jahr) hat zur Herausbildung der Tascheransteppe geführt, in der die Sommer sehr heiß und die Winter extrem kalt sind. Im südlichen Teil des Nationalparks fallen hingegen 500-600 mm Niederschlag pro Jahr. Die Durchschnittstemperaturen am Baikalufer betragen im Januar -18 °C, im Juli 15 °C, das absolute Temperaturminimum liegt bei -32-33°C, das Maximum bei 28-29°C. Von Mitte November bis Mitte/Ende April ist das Gelände von einer festen Schneedecke überzogen, der Baikalsee selbst friert von der ersten Dekade im Januar bis zur ersten Dekade im Mai zu.

Flora und Fauna:

Was den Reichtum der Flora und Fauna und die Anzahl an geschützten Tier- und Pflanzenarten betrifft, übertrifft der Pribajkalskij Nationalpark jedes andere Schutzgebiet am Baikalsee. Die Vegetation besteht aus Kiefer- und Zirbelkiefer-Tannen-Wäldern, Lärchen-Waldsteppen und ariden Steppen auf Olchon. In der Tascheran-Steppe auf der Insel Olchon gedeihen nur winzige Blumen und Kräuter, und dennoch gibt es hier die meisten endemischen Pflanzenarten. Die ganze Steppe scheint bisweilen in den kräftigsten Farben zu blühen und auch die verbreiteten Gerüche sind an heißen Sommertage eine einzigartige Erfahrung. Zu den Endemika gehören etwa eine weiße Mohnart (Papavier popovil Sipi) und der rote Türkenbund (Lilium pumilum Demile), der v. a. auf felsigem Untergrund wächst. Auch Pflanzen wie das Edelweiß und der rote Thymian kommen hier vor.

Auf Olchon selbst leben relativ wenige Tierarten. Bären gibt es hier nicht, und auch Wölfe kommen nur selten im Winter über das Eis. Das größte Raubtier ist der Luchs, daneben kommen hier auch Izjubr-Hirsche (Ostsibirischer Edelhirsch) vor. Das größte Säugetier der Tascheran-Steppe auf Olchon ist die flinke Zieselmaus. Außerdem erfüllen Grillen, Käfer, Heuschrecken und viele bunte Schmetterlinge die Steppe mit Leben. Insgesamt leben 60 Säugetierarten und 25 z. T. seltene Fischarten wie der schwarze Charius, der Baikalstör und der Omul im Nationalpark. Von besonderem Interesse ist der wenig erforschte, lebend gebärende Fettfisch Golomjanka, dessen Organismus zu 40 % aus Fett besteht. Der Pribajkalskij Nationalpark ist überaus reich an Vögeln, von denen es über 300 Arten gibt. Allein der Adler kommt hier in 7 unterschiedlichen Arten vor. 20 Vogelarten sind im Roten Buch Russlands verzeichnet, u. a. der Weißschwanzadler, der Steinadler und der Schwarzstorch.

Unterkunft und Besuch:

Listvjanka lässt sich von Irkutsk und aus gut mit dem Auto oder dem Bus erreichen. Die Orte Buguldejka und Bolschoje Goloustnoje sind auf z. T. schlechten Straßen mit dem Auto erreichbar, nicht allerdings Bolschie Koty und die Sandbucht, die nur mit dem Schiff aus Listvjanka oder Bolschoe Goloustnoje zu erreichen ist. Im westlichen Teil des Nationalparks verkehrt die alte Baikalbahn zwischen Port Baikal und Kultuk. Diese fährt allerdings nicht täglich, daher solltet ihr euch vorab über den Fahrplan informieren. Listvjanka ist aufgrund seiner Nähe und Anbindung an Irkutsk für die meisten Besucher der erste Ort, an dem sie Bekanntschaft mit dem Baikalsee schließen. In Sachen Unterkünfte tut sich dort so einiges: Der kleine Ort (ca. 1500-2000 Einwohner) scheint fast ausschließlich aus Hotels, Gästehäusern und Touristencamps zu bestehen.

Außerdem verkehrt das Tragflächenboot "Raketa" im Sommer täglich zwischen Irkutsk und Listvjanka. Von Ende Mai bis Ende September fährt die Linie 1-3 Mal täglich nach Bolschie Koty und macht dabei in Listvjanka Halt. Das Ticket für die Rückfahrt nach Irkutsk sollte unbedingt bereits mit dem Hinfahrtsticket gebucht werden, da das Schiff aus Bolschie Koty oft schon voll ist. Es besteht auch fast immer die Möglichkeit, mit einem der zahlreichen privaten Bootsbetreiber in Listvjanka eine Überfahrt in verschiedene Richtungen auszuhandeln.

Etwas schwieriger wird es mit der Anreise nach Olchon, da sich die Insel nur mit der Fähre erreichen lässt. Ab ca. 25. Mai bis 15. Dezember fährt die Fähre im Zwei-Stunden-Rythmus nach Olchon, in der Hochsaison etwa stündlich. Sie kann 8-9 Autos fassen, eine Fahrt dauert ca. 15 Minuten. Die Wartezeiten sind allerdings v. a. in der Hochsaison beträchtlich: 8 Stunden sind an den Wochenenden keine Seltenheit, lediglich der Linienbus aus Irkutsk wird ohne Wartezeit übergesetzt. Im Winter ist Olchon über das Eis erreichbar, im Winter 2006/07 verkehrte zum ersten Mal auch ein Luftkissenfahrzeug in der Übergangszeit von Dezember bis Januar, in der das Eis für Autos und Busse noch nicht dick genug ist. Daneben gibt es seit 2006 das Tragflächenboot "Kometa", das Olchon von Irkutsk und Nizhneangarsk aus anfährt (auch hier solltet ihr euch unbedingt über den Fahrplan informieren, das boot fährt nicht täglich in jede Richtung). Auf Olchon gibt es nur Schotterpisten, der Hauptort Chuzhir ist relativ gut erreichbar, hinter Charanzy, dem Ort nach Chuzhir, ist eine Weiterfahrt mit dem PKW nicht mehr möglich. Im Hauptort Chuzhir bieten zahlreiche Privatleute den Reisenden Zimmer an, daneben gibt es auch mehrere Herbergen (u.a. die von Nikita und Natalja Bentscharov , die Herberge Svetlana und die Herberge Baikal) und Campingbetreiber. Auch im Nebenort Charanzy gibt es mittlerweile erste Unterkünfte.

 

Artikel drucken
zurück
Newsletter bestellen!
Werde Pate!

Artikel geändert:
08 May 2012

Hostelworld-Werbung

Eastblock Music

Sagaan

Rubelkurs